denlfr

Lotten - seite 2

Neben dem Haus Lotten gab es mehrere Bauernhöfe. Auch diese Höfe können auf eine lange Geschichte zurückblicken. Zu nennen sind hier die Höfe Honigfort, Beelmann, Hoormann, Harren und Bauer.
Die Geschichte der Ortschaft Lotten steht wie die der anderen Ortschaften auch in einem engen Zusammenhang mit der allgemeinen Geschichte der Region. So dürfte auch der 30jährige Krieg viel Verwüstung, Bedrängnis und Leid gebracht haben. Detaillierte Angaben hierzu finden sich nicht. Bemerkenswertes geschah im 17. Jahrhundert. In der Zeit der oranischen Kriege wurde die Grafschaft Lingen mehrfach besetzt. Zugleich wurde versucht, in der Grafschaft den reformierten Glauben durchzusetzen. Für die katholischen Einwohner der Grafschaft brachen schwere Zeiten an, das Abhalten von Gottesdiensten wurde verboten, die Priester vertrieben. Um dieses Verbot zu umgehen, versammelten sich die Katholiken in den grenznahen Orten des katholischen Niederstiftes Münster. So fand der Pfarrer von Lengerich auf der Wallage mit seinem Kaplan Unterkunft in einem Heuerhaus des Kolon Bauer in Lotten. Hier wurde auch der Gottesdienst mit den im Glauben verfolgten Katholiken der Grafschaft Lingen abgehalten.  Kurze Zeit später siedelte der Pfarrer auf den Hof des Harrenjans über. Zunächst wurde hier die Diele als Versammlungsstätte notdürftig hergerichtet. 1704 ließ der Bauer Harren sogar einen Neubau mit Wohnung für den Pfarrer errichten.
Die Bevölkerungsstruktur  von Lotten ist Jahrhunderte lang gleich geblieben. Auch die Bevölkerungszahl wuchs nur langsam. Im Kommunikantenverzeichnis von 1652 werden für das Jahr 1652 für Lotten 92 Seelen aufgeführt, davon 27 unter 14 Jahre.
1749 nennt der Status Animarum für Lotten 151 Seelen, wovon 46 jünger als 14 Jahre alt waren. Die Einwohner verteilten sich auf 22 Familien, wovon 11 Heuerleute waren. Gut fünfzig Jahre später (1807) wies Lotten 160 Einwohner auf. Einwohnerverzeichnisse der Stadt Haselünne aus den Jahren 1858 und 1861 nennen für Lotten 231 bzw. 221 Einwohner. 1933 hatte Lotten 268 Einwohner, die sich auf 41 Haushaltungen verteilten. Hinsichtlich der Besitzverhältnisse läßt sich folgendes aussagen: 8 Hofbesitzer, 9 Pächter, 13 Heuerleute, 5 Eigner, 5 Siedler und 1 Landarbeiter. Diese Zahl verringerte sich nach dem 1. April 1935, als die Ortsteile Honigfort, Wester und Schwindeler von Lotten abgetrennt wurden.