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Lehrte - Seite 4

 In der Nebenschule auf dem Kapellenberg begannen etwa um 1770 lese- und schreibkundige, von der Kirche ausgebildete und beaufsichtigte Söhne aus dem Dorf als Schulmeister zu wirken. Nach dem Wechsel in das Jahr 1893 errichtete Schulgebäude ging die Schulaufsicht 1919 von der Kirche an den Staat über. Heute werden Grundschulkinder aus Lehrte und Bückelte in einem 1957 errichteten vierklassigen Schulgebäude unterrichtet und gehen danach auf Haselünner Schulen über. Die Vorschulkinder besuchen seit 1973 einen dorfeigenen Kindergarten.
Über die Dorfgrenze hinaus bekannt war bis in die Jahre nach dem 2. Weltkrieg die Lehrter Mühle. Sie belieferte seit Jahrhunderten neben Lehrte auch Bückelte, Haverbeck, Klosterholte, Helte und Huden mit Mehl, Kleie und Schwarzbrot. Die Mahlanlage und 2 Backöfen sind auf dem Hofe des letzten Müllers Steinkamp erhalten geblieben. Hier auf der höchsten Erhebung der Gemarkung (23 m über NN) stand bis 1927 eine Bockwindmühle. Eine "Mühle an der Hase" wird bereits als 1450 zur Kreyenborg gehörender Lehnsbesitz erwähnt.
Nach der Markenteilung (1885) erlebte Lehrte einen auffälligen Wachstumsschub. Hatten die Gehöfte bis dahin im Dorfkern auf engem Raum zusammengelegen, so setzte nun die Erschließung und Besiedlung des 437 ha großen Lehrter Feldes ein. ¾ dieser Region war mit Heide bewachsen und diente als Schafweide. Wolle und ihre Verarbeitung wurden eine wichtige Einnahmequelle. Die sich ständig vergrößernden Herden führten zu einer Überweidung und Versandung des Feldes. Da der Wind die Ackerregion mit Flugsand zuzuschütten drohte, ordnete die Regierung den Schutz der Äcker durch Sanddämmen und Aufforsten an. Wegen dieser zusätzlichen Belastung verzichteten viele Bauern auf ohnehin wertlose Sandflächen und überließen sie ihren Heuerleuten zu Spottpreisen. Die Verwendung von Kunstdünger sicherte jedoch den ersten Siedlern ihr Auskommen und ermutigte bald die Bauern selbst, immer mehr dorfnahes Ödland unter den Pflug zu nehmen. Um 1930 entstand mit Unterstützung der Niedersächsischen Siedlungsgesellschaft nach harter, entbehrungsreicher Pionierarbeit die Siedlung Lehrter Feld.

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