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Hamm

Ortsvorsteherin: Rita Nieters, Lienkolk 6, 49740 Haselünne-Hamm

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Hamm ist die kleinste Einheit im Kreis der umliegenden Dörfer. 3 km südwestlich von Haselünne in landschaftlich reizvoller Gegend gelegen, hat es eine alte und interessante Geschichte. Es war bereits in grauer Vorzeit besiedelt. Aus der Bronzezeit liegen an der Grenze zwischen Haselünne und Hamm Lienkolk noch 5 Grabhügel. Weiter war der "Dodenkamp" zu Hamm ein vorgeschichtliches Gräberfeld.

Wie Rudolf vom Bruch in seinem Werk  "Die Rittersitze des Emslandes" schreibt, war Hamm der Stammsitz eines Geschlechtes, das mit dem Haselünner Burgmann Requin von Hamm am 13. August 1308 urkundlich zuerst erscheint, zudem aber wahrscheinlich schon der 1271 - 1288 genannte Osnabrück Kadomherr Bruno von Hamme zu rechnen ist. Bereits im Jahre 1131 wird ein Otte de Hamme als Zeuge eines Kaufvertrages, der vor dem Tecklenburger Vogte in Cloppenburg abgeschlossen wurde erwähnt.
Das Gut Hamm war ursprünglich ein Tecklenburgisches Lehn, welches nach dem Friedensschluß 1400 in Lehnshoheit der Münsterschen Bischöfe überging. Die Geschlechterfolge derer von Hamm ist belegt. Bernd von Hamme war 1401 im Besitz des Gutes. Er starb um 1443 und hinterließ das Gut seiner Tochter, die mit Heinrich von Ryne verheiratet war. Die Familie von Ryne, die den Beinamen von Hamme führte gehörte zur älteren Haselünner Burgmannschaft. Im Wege der Erbfolge ging 1597 das Gut auf Cunigund von Ryne, die sich mit Herman von Hövel vermählte. Das Ehepaar Hövel vertauschte 1602 Hamm gegen ein freies Erbe in Nortmoor in Ostfriesland und zog dorthin.
Neuer Eigentümer wurde Johann von Hüntel, der u.a. 1575 Bürgermeister von Haselünne war und später als Amtmann von Stickhausen in den Dienst des Grafen von Ostfriesland trat. Dieser, wiederum von 1603 - 1605 Bürgermeister von Haselünne, verbesserte und sanierte das Gut Hamm. Das Gut blieb im Familienbesitz und wurde 1789 an Katharina Gertrud Franziska von Hüntel vererbt, die seit 1783 mit Johann Adolf von der Decken verheiratet war. Dies Ehepaar konnte das Gut, ebenso wie das Gut Decken Lethe im Amt Vechta nicht halten und musste beide Güter 1818 verkaufen. In Hamm war das alte Herrenhaus 1812 abgebrochen und ein neues Wohnhaus errichtet worden. Dieses Gebäude bestand noch bis vor einigen Jahren. In Hamm wohnte Wilhelm Otto von der Decken, ein Bruder Johann Adolf von der Decken. Nach dem Tode Johann Adolfs ging 1885 Hamm auf seinen Sohn Wilhelm Otto über, der das Gut verpachtete.
Zwischenzeitlich war die Lehnshoheit des alten Amts Haselünne an den Herzog von Arenberg gegangen. In einem Prozeß bestritt Friedrich Wilhelm Otto von der Decken die Lehnshoheit, des Herzogs, musste sie aber 1845 doch anerkennen. Dem Herzog von Arenberg standen im Königreich Hannover standesherrliche Rechte zu, die dieser auch wie in diesem Fall gerichtlich durchsetzte. Unter Friedrich Wilhelm Otto konnten die vier Hammer Erben Blanke, Kruse, Cordes und Tensing 1835 den auf ihnen ruhenden Zehnten für 9000 Taler ablösen und sich freikaufen. Damit waren sie wirtschaftlich unabhängig.

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